Diesmal geht es bei Menschen und Räume im Gespräch um die Möglichkeiten, die die Kombination von Architektur mit Feng-Shui bieten. Du erfährst zum Beispiel:
- Warum es nicht nur ums Möbelrücken geht
- Was schon die Hausform über das Leben der Bewohner verraten kann
- Wie Feng-Shui Menschen mit Kinderwunsch unterstützen kann
Im Gespräch sind Dipl.-Ing. Thorsten Kaufhold, Architekt und zertifizierter Feng-Shui Berater und Karin Kaufhold.
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Hier das Transkript:
Karin Kaufhold:
Heute geht es um die spannende Frage, wie man Architektur um das Thema Feng-Shui ergänzen kann.
Neben mir sitzt Thorsten Kaufhold, nicht nur Architekt, sondern auch Feng-Shui-Berater und -Experte.
Thorsten, erzähl uns doch einfach mal, was ist Feng-Shui, warum passt das zu Architektur, wie bist du überhaupt darauf gekommen?
Wie Feng-Shui unverzichtbarer Teil von Thorstens Arbeit wurde
Thorsten Kaufhold:
Vor ca. 25 Jahren habe ich mit der Ausbildung zum Feng-Shui-Berater angefangen. Das heißt, die erste Ausbildung habe ich gemacht für vitalisierende Häuser.
Da gehöre ich zu weltweit 200 Leuten, die da ein Zertifikat für ausstellen dürfen.
Ich habe davor in einem Gespräch mit einer Feng-Shui-Beraterin etwas über Feng-Shui erfahren. Das fand ich ganz spannend und habe ihr gesagt, nachdem sie mir zwei Stunden einen Vortrag gehalten hat, was Feng-Shui ist, habe ich ihr gesagt, zu 80 Prozent mache ich das schon so.
Dann war schnell die Entscheidung gefasst, selbst die Ausbildung zu machen.
Beim ersten Tag der Ausbildung, die war in Zell am See in Österreich, am ersten Tag des Seminars, also begrüßt worden sind wir von dem Professor mit den Worten, Architekten tragen immer deshalb schwarz, weil sie die Trauer zeigen über die Sch…e, die sie bauen.
Von den 120 Leuten waren fünf, sechs Architekten dabei, die haben alle nicht glücklich geguckt, ich auch nicht.
Ich habe gedacht, wie kommt der dazu?
Ich war aber auch ganz glücklich, weil ich nie schwarz getragen habe. Das war nie meine Fraktion.
Jedenfalls haben wir den ganzen Tag das Seminar genossen. Das hat zwölf Stunden, glaube ich, sogar gedauert. Als ich dann abends ins Hotel zurück bin, damals noch per Fax, habe ich meine damalige Frau angerufen und habe gesagt, fax mir mal bitte von drei Bauherren die Grundrisse zu.
Das waren drei Bauherren, bevor ich für sie gebaut habe, kannte ich sie privat und habe dann für sie die Häuser gebaut. Das war jetzt schon bei jedem mindestens ein Jahr her, das heißt, ich wusste auch, wie sich ihr Leben verändert hat und habe gedacht, da kann ich gut überprüfen, was der mir heute erzählt hat, ob das überhaupt stimmt.
Dann habe ich per Fax die Grundrisse bekommen und habe bis morgens um halb fünf, glaube ich, auf meinem Hotelzimmerbett gesessen, habe mir die Grundrisse angeschaut und habe gedacht:
Das stimmt alles, was der erzählt hat.
Ich habe voller Erschrecken festgestellt, was ich da gemacht habe zum Teil, wie sich das Leben der Leute verändert hat, positiv wie negativ.
Ich war total erschrocken. Und das hat mich also tief beeindruckt, dass ich gesagt habe, okay, das ist der richtige Weg, den ich gehe.
Und weil ich das jetzt auch schon so lange mache, ist die Erfahrung natürlich immer tiefer geworden, immer größer geworden und ich kann nur sagen, für mich ist es ein essenzieller Bestandteil meiner Arbeit.
Also es ist immer mit dabei, es geht nicht mehr ohne. Weil ich einfach weiß, welche Auswirkungen Gebäude, Gebäudeformen, Grundstücksformen, Grundstücksgrößen, Hauspositionierung auf dem Grundstück, was das für Auswirkungen hat für das Leben der Leute.
Also es geht bei Feng-Shui nicht nur ums Möbelrücken, weiß Gott nicht.
Feng-Shui: Geht nicht, gibt’s nicht
Karin Kaufhold:
Ja, da wollte ich gerade mal einhaken. Also ich kenne Feng-Shui auch so als Lifestyle-Thema, dass man sagt, wir machen hier schöne Farben in dein Haus, wir stellen die Möbel ein bisschen anders hin. Aber dass das so tiefgreifende, lebensverändernde Wirkungen hat, ich glaube, das ist vielen Menschen gar nicht klar.
Vielleicht kannst du das noch ein bisschen näher erklären: Was ist mit Feng-Shui möglich?
Thorsten Kaufhold:
Alles. Geht nicht, gibt’s nicht. Alles ist möglich.
Bei meiner Ausbildung habe ich acht verschiedene Bereiche des Feng-Shui kennengelernt. Jeder Bereich hat eine große Wirkung. Für mich gibt es einen Bereich, also für mich persönlich, der hat die größte Wirkung.
Aber ich stimme das immer dann auch auf meine Auftraggeber ab, was ist für die jetzt am wichtigsten.
Ich überprüfe, berechne alle Möglichkeiten für den jeweiligen Auftraggeber und dann entscheide ich mich, was ist für die Menschen der wichtigste Bereich. Das ist also immer dabei.
Karin Kaufhold:
Kannst du da mal ein Beispiel nennen, wo sich durch deine Arbeit wirklich bei deinem Kunden eine tiefgreifende Veränderung ergeben hat?
Feng-Shui: Firma geht durch die Decke
Thorsten Kaufhold:
Spontan fällt mir da jetzt nur ein, ich habe mal für eine Firma einen neuen Eingang gemacht.
Das war eine große Firma, ich glaube zweieinhalbtausend Mitarbeiter, die haben einen Eingang gehabt, den hat kein Mensch gesehen. Und im Feng-Shui ist der Eingang ganz, ganz wichtig für den Erfolg eines Geschäfts.
Die Firma hat einen Wettbewerb gemacht, mit fünf Architekten, den Wettbewerb habe ich gewonnen.
Ich habe eine Visualisierung dazu gemacht und ich glaube, wir haben den Wettbewerb ganz klar gewonnen. Dann sagte der Geschäftsführer mir, er müsste das nur noch der 88-jährigen Hauptanteilseignerin zeigen. Hat er getan, hat mich am nächsten Tag angerufen, hat gesagt, er wäre ganz baff gewesen, der hätte sofort gesagt, das will ich haben.
Also wir haben dazu auch eine Visualisierung gemacht, auch eine Kamerafahrt um das Gebäude herum oder um den Eingang herum in das Gebäude rein, wie das aussieht, wie das wirkt. Man hat sofort gesagt: machen.
Wir waren auch das einzige Büro, was im Wettbewerb den Kostenrahmen eingehalten hat. Kein anderes Büro hat den Kostenrahmen eingehalten und wir haben halt kein Rechteck davorgesetzt, sondern wir haben etwas Rundes, Geschwungenes gemacht, etwas anderes.
Und was der Firma passiert ist: Die ist in den Jahren danach regelrecht explodiert. Die haben richtig große Umsätze gemacht, die haben viele Erweiterungen gemacht. Also das ist richtig nach vorne gegangen, nachdem die einen vernünftigen, großen Eingang hatten.
Karin Kaufhold:
Sehr beeindruckend. Also es funktioniert nicht nur privat, sondern auch im beruflichen Kontext oder im Firmenkontext mit dem Feng-Shui.
Aus der Form des Hauses auf das Leben der Bewohner schließen
Thorsten Kaufhold:
Ja, im privaten Bereich ist es halt so, dass man das von außen gut sehen kann, an den Gebäuden sehen kann, was in den Familien los ist.
Ich habe mal eine Kooperation angestrebt mit einer schwedischen Firma und bin mit dem Geschäftsführer, mit dem deutschen Geschäftsführer, durch die Gegend gefangen. Der hat mir ein Neubaugebiet gezeigt in der Nähe von Berlin-Brandenburg, wo sie von 180 Häusern, glaube ich, 140 Häuser errichtet haben und wir sind da gemeinsam durchgefahren.
Ich ihm dann halt zu jedem Gebäude, oder fast jedem Gebäude, was ich gesehen habe, gesagt, das ist ein Haus, wo, da steht eine Scheidung bevor, das ist ein Haus, da haben die Kinder das Sagen, da leitet die Frau die Firma sozusagen, also die Ehe, die verdient da das Geld, da ist es der Mann.
Ich habe halt meine Kommentare abgegeben nach den Häusern, obwohl ich die Leute ja nicht kannte. Der Geschäftsführer war tief beeindruckt und hat mir nachher gesagt, wow, also das war zu 98 Prozent richtig, was ich da gesagt habe, was ich da von außen gelesen habe.
Das war für ihn auch ein wichtiges Merkmal, zu sagen, mit dem Mann arbeite ich zusammen.
Karin Kaufhold:
Also für den Profi wie dich ist selbst an der äußeren Hausform erkennbar, wie sich die auf das Leben der Bewohner auswirkt.
Thorsten Kaufhold:
Ja.
Feng-Shui beim Neubau
Karin Kaufhold:
Das heißt, es ist eigentlich insbesondere beim Neubau natürlich schon super wichtig, da auch seinen Fokus drauf zu legen, also den Architekten da entsprechend einzubinden und zu sagen, das und das wünschen wir uns für unser Leben. Wie kann unser Haus uns da unterstützen?
Thorsten Kaufhold:
Ja, wie kann es uns fördern? Das altbekannteste Beispiel, wenn ich gerne Kinder haben möchte und ich habe aber keinen Bereich für Kinder, dann ist es sehr, sehr schwer, Kinder zu bekommen. Mein Spruch ist immer, ich kriege jede Bauherrin schwanger.
Ich schaffe dann Räume für die Kinder, dass die Kinder sagen können, hey, da habe ich Lust hinzugehen, da gibt es schöne Räume für mich, da gehe ich hin und dann werden die Frauen auch in der Regel schwanger. Das hört sich ein bisschen komisch an, aber das ist halt meine Erfahrung seit 35 Jahren.
Für Neugierige: der kostenlose Wohnfühl-Kurs
Karin Kaufhold:
Spannende Erfahrung.
Thorsten hat übrigens zu diesem Thema auch einen kostenlosen Online-Kurs erstellt für Menschen, die da selber einfach mal offen an das Thema Räume und was man vielleicht auch nicht direkt alles anfassen kann, wie man sich da selber schon mal so ein bisschen mit beschäftigen kann.
Vielleicht als möglicher Einstieg zu einer Feng-Shui Beratung, die du natürlich auch gerne anbietest.
Das Ganze nennt sich der Wohnfühlen-Kurs. Haben wir euch unten in der Videobeschreibung verlinkt.
Wenn ihr Lust habt, ein bisschen mehr über das ganze Thema zu erfahren, was außer Architektur in Räumen noch so möglich ist, klickt auf jeden Fall mal drauf.
Es ist kostenlos.
Thorsten, vielen Dank. Das sind super spannende Geschichten, die du zu erzählen hast.
Wir werden bestimmt auch in zukünftigen Videos noch mehr interessante Geschichten von dir hören. Mach’s gut, bis zum nächsten Mal.
Thorsten Kaufhold:
Dankeschön, bis zum nächsten Mal. Ciao.