Einleitung
Als ich begann, als Feng-Shui-Berater zu arbeiten und nicht mehr nur als Architekt, begegneten mir auf einmal Fragen von meinen Klienten oder auch von mir selbst, mit denen ich mich zuvor noch nie auseinandergesetzt hatte.
Beispielweise:
Ist mein Zuhause eigentlich nur ein “einfacher Ort”? Oder mehr als das? Und was macht mein Zuhause eigentlich zu meinem Zuhause? Wann wird ein “einfacher Ort” ein Zuhause?
Heute würde ich dich gerne mit auf eine Reise nehmen und gemeinsam erkunden, wie wir unsere Wohnräume wirklich so gestalten können, dass sie im Einklang mit uns sind und wie manchmal Veränderungen im Innen oder zwischen Menschen nötig sind, wenn man sich im Außen nicht mehr wohlfühlt.
Hierbei geht es nicht unbedingt um Farben an den Wänden oder die Möbel, die wir wählen, sondern darum, tiefer in die Frage einzutauchen, wie unser Zuhause unser persönliches Wohlbefinden beeinflussen kann und umgekehrt. Auf dieser Reise geht es nicht nur um Ästhetik oder Komfort, sondern vielmehr um innere Veränderung.
Die verborgene Sprache unserer Räume
Wir leben heute in einer Welt, in der unser Zuhause oft nur als funktionaler Raum gesehen wird: ein Ort zum Schlafen, ein Ort zum Essen, ein Ort zum Entspannen. Und daraufhin wird er vielleicht sogar optimiert. Großer Esstisch, dunkles Schlafzimmer und und und …
Aber wenn du schon den ein oder anderen Absatz von mir oder aus diesem Blog gelesen hast, dann wird dir nicht fremd sein, dass jeder Raum, jede Ecke deines Hauses mehr über dich aussagt, als du vielleicht denkst. Und dass es hier um weit mehr geht als um Funktion. Man könnte sagen, es ist viel mehr ein lebendiges Echo unserer Gedanken, Gefühle und Träume, wenn wir unser Zuhause betrachten. Oft sehen wir nur das Äußere: die Farben, die Möbel, die Dekoration … nicht aber die tiefe Verbindung zwischen uns, unserem inneren Zustand und dem Raum um uns herum.
Geschichten von Veränderung und Wachstum
Lass mich eine kleine Geschichte teilen, die das vielleicht verdeutlicht: Eine Klientin von mir lebte in einer kleinen Einliegerwohnung unterhalb ihres Hauses. Sie kam zu mir, weil sie ihr Umfeld nach geraumer Zeit als immer unruhiger und unbehaglicher empfand. Ihre Frage war, was sie in ihrem Wohnraum verändern könnte, um sich dort wieder wohler zu fühlen. Ihre Familie lebte über ihr und war mit ihr immer wieder im Konflikt. Dennoch hatte sie sich dieses Umfeld selbst geschaffen – mit dieser Einliegerwohnung unten in einem Haus. Sehr praktisch, oder?
Nun ja, nicht für ihr Wohlbefinden. Das ist vermutlich leicht nachzuvollziehen. In dieser Konstellation konnte das für sie niemals zu einem „Wohlfühlhaus“ werden.
Und wenn sie ihre eigenen Themen und die zwischen ihr und ihrer Familien nicht angehen würde, würde sie sich immer wieder so ein Umfeld, so eine Wohnung kreieren. Ihre äußere Situation war nichts anderes als ein Spiegel ihrer inneren Unruhe.
Deshalb spielte hier am Ende alles zusammen: Veränderungen in der Wohnung, Gespräche in der Familie und einmal die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu hinterfragen und zu reflektieren. Manchmal sind es Veränderungen, die wir am Anfang gar nicht auf dem Schirm haben. Manchmal die offensichtlichsten Dinge.
Stell dir vor, jemand findet für sich immer mehr zur eigenen Klarheit, weiß Stück für Stück immer mehr, wohin er will, was er will und was er nicht will. Wie wird sich wohl sein Umfeld verändern? Vermutlich wird es sich reduzieren. Er wird vielleicht ausmisten. Vielleicht Dinge priorisieren oder klarer ausrichten. Sein Wohnraum wird unterbewusst und ohne direkte Absicht immer mehr zu einem Raum der Klarheit. Und das hilft ihm dabei dranzubleiben, seine Klarheit beizubehalten. Was hat sich nun verändert? Der Mensch? Oder der Raum?
Am Ende hängt alles mit allem zusammen …
Deswegen nutze ich bis heute gerne die Teile des Feng-Shui, der weit über die bloße Anordnung von Möbeln hinausgehen. Und viele weitere Elemente, bei denen es um die Verbindung zwischen unseren Wohnräumen und uns selbst geht. Und ja, es ist Bestandteil, welche Farben und Formen wir in unserem Räumen wählen und wie wir sie gestalten. Aber auch, wie unsere inneren Themen aussehen und wie diese sich im Äußeren widerspiegeln. Dieser Prozess ist tiefgreifend und höchstpersönlich und erfordert von uns, ehrlich zu unseren Bedürfnissen und Wünschen zu sein.
Die Schritte zur Veränderung
Aber wie komme ich selbst in diese Veränderung? Was sind meine nächsten Schritte? Wie schaffe ich mir selbst einen Raum, der für mich zur Wohlfühloase werden kann?
Der erste Schritt auf diesem Weg ist es, dein Zuhause einmal durch eine neue “Brille” zu betrachten. Stell dir Fragen wie:
Welches Gefühl vermittelt mir dieser Raum?
und
Was spiegelt hier meine Persönlichkeit wider?
Beobachte dein Gefühl und beobachte: Was reizt mich? Was gibt mir Energie? Was gibt mir Ruhe? Was gibt mir Stabilität? Und was gibt mir Klarheit?
und
Was brauche ich gerade?
Dieser Prozess ist, wie immer, vielmehr eine Reise der Selbstentdeckung. Und dieser Prozess geht gleichzeitig damit einher, welche Farbe deine Wände bekommen oder wie du deine Möbel platzierst. Denn am Ende beeinflusst, das den Raum. Allerdings wird Raumgestaltung auf diese Weise in Wirklichkeit zur Selbstfürsorge. Zu einer Art, deine eigenen Werte und Überzeugungen in deinen alltäglichen Raum zu integrieren, sodass jede Veränderung in deinem Wohnraum auch eine Veränderung in dir widerspiegeln kann und umgekehrt.
Deine Reise geht weiter
Ich werde hier immer wieder Einblicke in meine ganzheitliche Sicht auf das Thema Raumgestaltung und vor allem die tiefe Verbindung zwischen unserem Zuhause und unserem Selbst teilen.
Wenn du tiefer eintauchen möchtest oder Unterstützung suchst, dich selbst und deine Räume in der Tiefe zu reflektieren und einmal zu schauen, was wirklich hinter deinem Unwohlsein steckt, fühl dich frei, mir einfach mal zu schreiben. Ich beantworte jede Nachricht persönlich und bin dankbar, wenn du mir schreibst, nachdem du das hier gelesen hast.
Denn gemeinsam können wir deinen Wohnraum sicher in einen Ort verwandeln, der nicht nur schön ist, sondern auch ein echter Ausdruck deines inneren Selbst.